Das 2005 gegründete Museum für PuppentheaterKultur (PuK) Bad Kreuznach präsentiert PuppentheaterKultur rund um den Globus und im Wandel der Zeit. Berühmtheiten wie Käpt’n Blaubär und Hein Blöd, der „Hohnsteiner Kasper“ und „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“, handfest geschnitzte Holzköpfe, filigrane Schattenfiguren oder gar höllische Furien entführen die Besucherinnen und Besucher auf 850 m² Ausstellungsfläche in ihre faszinierende Welt. Eine aufwändig gestaltete Dauerausstellung zeigt wertvolle Theatralia aus den zehn von der UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe anerkannten Puppenspieltraditionen sowie die Bandbreite der Figurenkunst des 20. und 21. Jahrhunderts in Deutschland.
Den Grundstock der Sammlung bildet die Landessammlung Rother als Dauerleihgabe des Landes Rheinland-Pfalz. Der 2002 ins Leben gerufene Förderverein des Museums für PuppentheaterKultur ermöglichte maßgeblich die Gründung des Museums und den Einzug ins Ensemble der „Museen im Rittergut Bangert“ in Bad Kreuznach. Der Verein mit seinen über 100 Mitgliedern unterstützt das hauptamtlich geleitete Museum um Museumsleiter und Puppenspieler Markus Dorner bis heute tatkräftig bei Aktionen im Museum, beim Einwerben von Spendenmitteln, beim Sponsoring und vielem mehr.
Seit 2020 wird im PuK neben der Sammlung Rother auch der Nachlass der Puppenspiellegende Albrecht Roser für die Nachwelt bewahrt. Eine Museumserweiterung für die Präsentation der Sammlung Roser konnte von 2021 bis 2023 mit Landesmitteln und dank einer großangelegten Crowdfunding-Aktion des Fördervereins umgesetzt werden. Seit März 2023 ist die Dauerausstellung „Albrecht Roser – MeisterMarionetten und mehr...“ in neuen Räumlichkeiten für die Öffentlichkeit zugänglich. Eine zusätzlich geförderte Mitmach- und Spielstation „Fliewatüüt“ ermöglicht auch den kleinsten Gästen sowie Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen ein attraktives Museumserlebnis.
Barrierefreiheit wird in Bad Kreuznach großgeschrieben: Das Museumsgebäude ist barrierefrei zugänglich, verschiedene Probier-Stationen, ausgewählte Objekte zum Anfassen und museumspädagogische Aktionen zeichnen das PuK als barrierearmes und kinderfreundliches Museum aus. Das Museum ist barrierefrei zertifiziert nach „Reisen für Alle“. Auch der Theatersaal wurde zuletzt 2021/2022 barrierefrei ausgebaut. Es stehen nun 110 Sitzplätze sowie Plätze für Rollstuhlfahrer:innen zur Verfügung.
Sonderausstellungen mit umfangreichem Begleitprogramm, das PuppentheaterKultur-Festival im November mit vielfältigen Theaterveranstaltungen oder der regelmäßig stattfindendeTheatersonntag für die ganze Familie bieten für alle Altersgruppen spannende Einblicke in das Genre der PuppentheaterKultur. Gruppen- und altersgerechte oder themenspezifische Führungen, eine Vielzahl an Theaterveranstaltungen für Kinder und Erwachsene, auch Gruppen- oder Sondervorstellungen, sowie Workshops, das PuK-Aktiv-Kinderferienprogramm und auch die PuK-Museums-Matinée des Fördervereins an jedem 4. Sonntag im Monat runden das Museumsangebot ab.
Mit seinem jüngsten Museumsprojekt „Der gestiefelte Kater“ ging das Museumsteam zuletzt direkt in Schulen und pädagogische Einrichtungen, um dort vor Ort die drei Elemente des PuK-Museums vorzustellen: Ausstellung von historischen Theaterfiguren, Marionettenspiel „Der gestiefelte Kater“ (Live-Aufführung) und eine dazu passende museumspädagogische Aktion, bei der eine einfache Kater-Stabfigur von jedem Kind gebaut wird. Eine Wiederholung ist für 2024 vorgesehen.
Dieses Outreach-Programm war in der Corona- und Nach-Coronazeit sehr erfolgreich und wurde durch finanzielle Mittel des Landes Rheinland-Pfalz, des Landkreises Bad Kreuznach und des Fördervereins ermöglicht. 2022 konnte das Museumsprojekt inklusive Museumsbesuch und Puppentheater-Workshops auch für Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine umgesetzt werden.
Beitrag im Museumsportal: Museum des Monats August 2023
Informationen zur Auszeichnung des Kulturministeriums Rheinland-Pfalz
