Die Flut im Ahrtal 2021 hat gezeigt, dass eine landesweit einheitliche Struktur für den Notfall für Kulturgut bewahrende Einrichtungen und Rettungsorganisationen in Rheinland-Pfalz fehlt. Die Arbeitsgruppe „Landesweite Notfallplanung“, in der auch der Museumsverband vertreten ist, erarbeitet deshalb im Auftrag des Kulturministeriums eine solche Struktur. Das sogenannte Kulturgutkataster ist der erste Baustein hin zu einem landesweiten Risiko- und Krisenmanagement für die genannten Einrichtungen.
Als Teil der Krisenvorsorge werden im Kulturgutkataster alle Standorte von Museen, Universitätssammlungen, Archive, Bibliotheken und deren Außendepots gemeinsam erfasst. Als Kerninformation werden die genauen Standorte und verantwortlichen Kontaktpersonen aller Kulturgut verwahrenden Einrichtungen sowie einige weitergehende Informationen aufgenommen. Die Angaben sollen Einsatzkräften als Information dienen, damit diese ihre Hilfe im Bedarfsfall effizient planen und durchführen können.
Einsätze vor Ort können allerdings nur effizient ablaufen, wenn die betroffenen Einrichtungen über einen auf die jeweiligen Gegebenheiten angepassten, aktuellen Notfallplan verfügen. Um einen Überblick über die Bedarfe der Einrichtungen insgesamt zu erhalten, werden auch lokale Notfallpläne oder die Beteiligung an einem Notfallverbund erfasst.
Technisch wird die Erfassung der Daten durch das Portal für den Brand und Katastrophenschutz (BKS-Portal) verwaltet. Hierdurch sind die im Bedarfsfall wichtigen Informationen direkt von allen Angehörigen der Aufgabenträger im Brand- und Katastrophenschutz sowie dem Rettungsdienst abrufbar.
BKS-Portal für Rheinland-Pfalz
Die Erstellung des Kulturgutkatasters erfolgte durch eine direkte Befragung der Kulturgut verwahrenden Einrichtungen etwa zur Lage der Depots, der jeweiligen Gebäudeausstattung oder den Notfallplanungen vor Ort. Mithilfe eines Fragebogens konnten die Museen ihre Daten zwischen dem 15. Januar und dem 5. April 2024 eigenständig in der Datenbank des BKS-Portals erfassen. Angeschrieben wurden für die Sparte der nichtstaatlichen Museen 513 Häuser, deren aktuelle Kontaktdaten dem Museumsverband vorlagen.
Bis Ablauf der Frist wurden insgesamt 267 Einträge in der Sparte „Museum“ erfasst (ohne GDKE), darunter 222 von einzelnen Museen und 45 von Außenstandorten (z. B. Depots). Damit haben 222 von 513 kontaktierten Museen den Fragebogen beantwortet, was einem Rücklauf von 43 % entspricht.
Die Datenerhebung für die nichtstaatlichen Museen wird aktuell ausgewertet (Stand: 26.09.2024).
Zur Abfrage für das Kulturgutkataster
Positionspapier zum Risiko- und Krisenmanagement in Kulturgut bewahrenden Einrichtungen [PDF]
Organisatorische Voraussetzungen der Notfallvorsorge für Kulturgüter [PDF]
SiLK - SicherheitsLeitfaden Kulturgut (silk-tool.de)
Katharina Lippe
Tel. 0621-4907-1287
lippe@museumsverband-rlp.de
Erreichbarkeit:
Montag & Dienstag, 10-12 Uhr und 13-15 Uhr