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Toi moko aus dem Ethnologischen Museum kehren nach Neuseeland zurück

Im Ethnologischen Museum der Staatlichen Museen zu Berlin fand heute eine Zeremonie statt, um zwei mumifizierte und tätowierte Māori Köpfe (Toi moko) auf ihre Repatriierung nach Neuseeland vorzubereiten. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), zu der das Ethnologische Museum gehört, hatte Mitte des Jahres ihre Rückgabe beschlossen.

Die Zeremonie wurde von Herrn Te Arikirangi Mamaku geleitet, dem Koordinator des Repatriierungsprogramms des Museums von Neuseeland Te Papa Tongarewa. Anwesend war auch der Botschafter von Neuseeland, S.E. Herr Rupert Holborow. Das Te Papa ist seit 2003 von der neuseeländischen Regierung mit der Rückführung sterblicher Überreste der Vorfahren der Māori beauftragt.

Hermann Parzinger, Präsident der SPK, sagte: „Mit der heutigen Zeremonie ist die Rückreise der Toi moko aus dem Ethnologischen Museum eingeleitet. Für die SPK ist es die erste Repatriierung von sterblichen Überresten, und ich bin sehr froh, dass diese trotz der Pandemiesituation noch in diesem Jahr stattfinden konnte. Für die unkomplizierte Zusammenarbeit und den fruchtbaren Austausch mit unseren neuseeländischen Partnern möchte ich mich sehr herzlich bedanken. Wir lernen ständig da-zu, durch unsere eigene Provenienzforschung, aber gerade auch durch solchen Austausch, und wir werden alles daran setzen, diesen Weg weiter zu beschreiten, um historisches Unrecht wieder gut zu machen.“

Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien: „Die Rückführung der zwei Toi Moko an Neuseeland ist ein weiteres, wichtiges Zeichen der Versöhnung an die vom Kolonialismus betroffenen Gesellschaften. Wir lösen damit ein zentrales Versprechen der ,Ersten Eckpunkte zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten' von Bund, Ländern und Kommunen ein: Die Rückgabe menschlicher Überreste hat bei der Aufarbeitung kolonialen Sammlungsguts oberste Priorität. Mit unseren Partnern in Neuseeland haben wir dafür in einem respektvollen Dialog eine einvernehmliche Lösung gefunden. So stehen wir einmal mehr ein für unsere historische Verantwortung zur Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte."

 

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