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Terra-Sigillata-Museum erhält vom Kulturministerium Rheinland-Pfalz Auszeichnung „Museum des Monats Juli 2023“

Als deutschlandweit einziges Museum seiner Art bewahrt das Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern die Geschichte des römischen Töpferorts „Tabernae“, einst größtes Keramikproduktionszentrum nördlich der Alpen, für die Nachwelt und setzt dabei gleichermaßen auf analoge wie digitale Vermittlungsangebote. Zuletzt initiierte der Trägerverein „Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern e.V.“ zwei Projekte zur Digitalisierung des vor Ort bewahrten kulturellen Erbes, eines als Terra Sigillata bekannten römischen Tafelgeschirrs. Hierfür wird das archäologische Museum vom Kulturministerium Rheinland-Pfalz als „Museum des Monats“ Juli 2023 ausgezeichnet. Staatssekretär Janosch Littig wird die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung am 18. Juli 2023 vor Ort übergeben.

Bereits seit 1978 wird das Museum von dem ein Jahr zuvor gegründeten Verein „Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern e.V.“ betrieben. Ziel des Vereins ist es, die Ergebnisse der umfangreichen Ausgrabungen vor Ort für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Seither wurde das Museum stets weiterentwickelt: Nach einer erfolgreichen Spenden-Aktion konnte das Museum etwa 2006/2007 mit Förderung durch das damalige Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur sowie den Museumsverband Rheinland-Pfalz neugestaltet und mit Hilfe der Ortsgemeinde Rheinzabern räumlich erweitert werden. Auf 320 qm Ausstellungsfläche erfahren Museumsgäste seither Wissenswertes über die Römer in der Südpfalz und die Erfolgsgeschichte der Terra Sigillata.

Die Mitglieder des Trägervereins engagieren sich in sämtlichen Bereichen der Museumsarbeit ehrenamtlich: Sie gewährleisten den Museumsbetrieb, leisten Vermittlungsarbeit über alle Altersklassen hinweg, unterstützen fachlich, bilden Museumsführer aus, inventarisieren, leisten technischen Support, betreiben Öffentlichkeitsarbeit und richten Feste und Aktionstage aus. Seit Dezember 2022 werden sie dabei dank des Förderprojekts „Zukunft durch Kultur“ von einer hauptamtlichen Museumsleitung unterstützt. Gefördert wurde die Stelle vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz, der Stiftung der Sparkasse Südpfalz sowie dem Landkreis Germersheim.

Vielfältige Angebote in der Museumspädagogik machen das Museum zu einem beliebten außerschulischen Lernort. Dabei hat es für Schulen in der ganzen Pfalz und im angrenzenden Baden Anziehungskraft: Das Arbeiten mit dem Werkstoff Ton begeistert alle Altersstufen. Ein umfangreiches Kinderferienprogramm, Kindergeburtstage und besondere Mitmach-Aktionen wenden sich ebenfalls speziell an die jungen Museumsgäste. Auch für die „älteren“ Zielgruppen ist garantiert etwas Passendes dabei: Ehrenamtliche Kräfte geben versierte Führungen, organisieren bunte Museumsfeste und entwickeln immer wieder neue Angebote gemeinsam mit örtlichen Akteuren – mit der lokalen Gastronomie wurde bspw. das Kooperationsprojekt „Artes Cenandi et Visitandi“ entwickelt, eine Kombination aus römisch inspiriertem Essen und Museumsführung. Ein breites Angebot an wissenschaftlichen Vorträgen zur Archäologie und Heimatgeschichte rundet das Programm ab.

In den letzten Jahren setzt das Terra-Sigillata-Museum zudem gezielt auf Projekte der Digitalisierung: So wurden zwei Pilotprojekte zur digitalen Inventarisierung mit Förderung durch die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, des Corona-Förderprogramms „Im Fokus - 6 Punkte für die Kultur“ des Landes Rheinland-Pfalz und durch das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz umgesetzt. Dabei standen zum einen 50 römische „Lieblingsobjekte“ der Dauerausstellung im Fokus, die nun mit ausführlichen Beschreibungen und detaillierten Bildern online verfügbar sind. Zum anderen wurden nicht ausgestellte Bestände der Sammlung für interessierte Laien wie für Forschungsinstitutionen gleichermaßen digital zugänglich gemacht: 150 Objekte der „Sammlung Adam Winter“, die sich mit der Rekonstruktion von Terra Sigillata und der Technik des Glanztonüberzugs beschäftigen, wurden digitalisiert. Sie machen die Forschung zu diesem Thema greifbar und geben Einblicke in die Komplexität der antiken Keramik.

Für die Zukunft ist geplant, auch vor Ort digitale Inhalte bedarfsgerecht in der Dauerausstellung einzusetzen, das Terra-Sigillata-Museum als Lern- und Erlebnisort (barrierefrei) weiterzuentwickeln und lokale Kooperationen, die bereits zahlreich initiiert wurden, zu intensivieren. Nicht zuletzt nimmt der Trägerverein ab September 2023 am Change Management-Projekt des Museumsverbands Rheinland-Pfalz „WIM – Wandel im Museum“ teil, um das Museum fit für die Zukunft zu machen und sich den Herausforderungen zu stellen, die die Vereinsarbeit mit sich bringt – allen voran dem anstehenden Generationenwechsel.


Beitrag im Museumsportal Rheinland-Pfalz: Terra-Sigillata-Museum ist Museum des Monats Juli 2023


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Weitere Informationen zur Auszeichnung „Museum des Monats“ des Kulturministeriums Rheinland-Pfalz


Vom Kulturministerium ausgezeichnet: Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern