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#standwithukraine: Was Museen und deren Mitarbeiter:innen tun können

Krieg in der Ukraine: Was können Museen und deren Mitarbeiter:innen nun tun? Der Museumsverband Rheinland-Pfalz ruft zur Solidarität unter Museumsmitarbeiter:innen auf.

Russlands Krieg gegen die Ukraine hat auch Auswirkungen auf die Kultur in Rheinland-Pfalz: So hat beispielsweise Speyer seit 1989 eine Städtepartnerschaft mit der russischen Stadt Kursk unweit der Grenze zur Ukraine – eine bereits geplante Reise einer russischen Schauspielgruppe aus Kursk nach Speyer muss nun möglicherweise ausfallen, ebenso wie die Beteiligung von Künstlern aus Kursk am Kultursommer in der Pfalz. Die rheinhessische Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen pflegt seit 2021 eine Partnerschaft mit der westukrainischen Gemeinde Boratyn und bot dieser Hilfe an. In Rheinland-Pfalz lebten vor dem Krieg nur rund 5.000 Ukrainer:innen – mittlerweile hat das Land bereits über 2.700 Flüchtlinge aufgenommen.

Was können Museen ein Rheinland-Pfalz tun, um sich mit der Ukraine zu solidarisieren und die Flüchtlinge willkommen zu heißen?

Ukrainische Kriegsflüchtlinge und Kulturschaffende unterstützen

  • Setzen Sie die Zusammenarbeit mit ukrainischen Partnerinstitutionen sowie mit freischaffenden ukrainischen Künstlerinnen und Künstlern fort.
  • Erkundigen Sie sich oder beobachten Sie Hinweise in den lokalen Medien, ob Ihre Gemeinde oder Ihre Stadt ukrainische Kriegsflüchtlinge aufnimmt. Wenn ja: Können kurzfristig allgemeine Museumsführer übersetzt werden? Können Sie museumspädagogische Programme mit Übersetzer:in anbieten?
  • Können Sie geflüchtete Künstlerinnen und Künstler und ihre Familien unterstützen, zum Beispiel durch Vermittlung von Unterkünften oder gemeinsame künstlerische oder kulturelle Projekte?
  • Museumspädagogische Angebote für Flüchtlinge und Kooperationen mit Künstlern, beispielsweise für Ausstellungsprojekte, sind beim Museumsverband Rheinland-Pfalz außerdem förderfähig. Es gilt das reguläre Förderprozedere, Anträge können zur Mai-Frist (Stichtag 1. Mai) für dsa Haushaltsjahr 2022 gestellt werden.

Partnerschaften und Projekte mit Russland

  • Überdenken Sie Partnerschaften mit russischen Einrichtungen oder Personen. Denken Sie dabei daran: Es wird auch eine Zeit nach dem Krieg geben.
  • Projekte, Ausstellungen oder Veranstaltungen mit russischen Einrichtungen oder Personen im Jahr 2022: Überdenken Sie, ob eine Durchführung aktuell sinnvoll ist.
  • Die Unterstützung und Zusammenarbeit mit Künstler:innen und Kulturschaffenden, die sich für die Demokratie in Russland einsetzen, ist zu begrüßen.

Sammlung durchforsten, Lehrmaterialien nutzen

  • Gibt es in Ihrer Sammlung Objekte aus dem Gebiet heutigen Ukraine, mit Bezug zu Ereignissen, die dort stattgefunden haben oder zu ukrainischen Migrant:innen nach Rheinland-Pfalz? Digitalisieren Sie sie und präsentieren Sie diese auf Ihrer Museumswebseite, in Ihrer Online-Sammlung oder auf museum-digital. Bei letzterem unterstützt Sie gerne die Geschäftsstelle des Museumsverbands Rheinland-Pfalz.
  • Melden Sie ukrainische Künstler:innen in Ihren Sammlungen, die noch keinen Wikipedia-Eintrag haben, über Twitter. Museen ohne Twitter-Account wenden sich gerne an die Geschäftsstelle (info@museumsverband-rlp.de), wir leiten die Informationen weiter.
  • Nutzen Sie die von der Werkstatt der Bundeszentrale für politische Bildung auf Twitter gesammelten Lehrmaterialien zur Behandlung des Ukrainekriegs für Ihre Arbeit.
  • Melden Sie Ihnen bekanntes ukrainisches digitales Kulturerbe, zum Beispiel Onlinesammlungen von ukrainischen Museen, damit sie gesichert werden können.

Spendenkonten kommunizieren und Spenden sammeln

  • Kommunizieren Sie die offiziellen, bundesweiten Spendenkonten an Ihre Mitarbeiter:innen.
  • Solidarisieren Sie sich mit Spendenaktionen in Ihrer Kommune oder Stadt und bitten Sie Museumsmitarbeiter:innen und Besucher:innen um Spenden für die Ukraine.
  • Organisieren Sie Transporte von Spenden zu den Annahmestellen.

Linksammlung​​​​​​ der Landesregierung Rheinland-Pfalz für Helfende

Webseite „Wir tun 'was“​

 


Meldungen mit Museumsbezug

International Council of Museums (ICOM) besorgt über Lage von Museumsmitarbeiter:innen und Kulturgut sowie Kulturgutschmuggel in der Ukraine (Englisch) 

ICOM Deutschland solidarisiert sich mit Ukraine

Tipps für Kultureinrichtungen zur Unterstützung der Ukaine auf museumnext (Englisch)

Niederländischer Museumsbund (Museumvereniging) bietet Plattform für Museumsobjekte in ukrainischen Nationalfarben (Niederländisch)

Museumsbund Österreich ruft in Newsletter dazu auf, von Kooperationen mit russischen Museen vorerst abzusehen

 


Weitere Kulturmeldungen

Staatsministerin für Kultur und Medien kündigt Hilfen für ukrainische und russische Kulturschaffende in Not an

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Deutscher Kulturrat betont Bedeutung von Kunst und Kultur auch in der Krise