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Jüdisches Museum in der ehemaligen Synagoge Niederzissen erhält Auszeichnung als Museum des Monats September

Das Jüdische Museum in der ehemaligen Synagoge Niederzissen erhält vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration die Auszeichnung „Museum des Monats“ für September 2024. Kulturstaatssekretär Jürgen Hardeck überreicht die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung am 6. September an Museumsleiter Richard Keuler.

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Das Jüdische Museum befindet sich in einer früheren Werkstatt, die an die ehemalige Synagoge Niederzissen angrenzt. Die Dauerausstellung vermittelt den Besucherinnen und Besuchern die Geschichte der Synagoge und des jüdischen Lebens vor Ort und erinnert zudem an die aus der ehemaligen Synagogengemeinde deportierten Jüdinnen und Juden. Herzstück der Ausstellung sind die Niederzissener Genisafunde („Genisa“ = hebräisch für „Lager“, „Depot“ oder „Speicher“), einer der bedeutendsten Funde dieser Art in Deutschland. Der bemerkenswerte und umfangreiche Fund auf dem Dachboden der ehemaligen Synagoge umfasst Zeitungen, Kalender und viele weitere Pergamente und Druckwerke, anhand derer das frühere jüdische Leben und die jüdische Kultur auf dem Land erzählt werden. 

„Die Vermittlung jüdischer Kultur ist von großer Bedeutung für unsere Gesellschaft. Das Jüdische Museum in Niederzissen bietet nicht nur einen tiefen Einblick in das einst blühende jüdische Leben im Brohltal, sondern dient auch als wichtiger Ort des Gedenkens und der Begegnung. Die beeindruckenden Genisa-Funde und die vielfältigen Angebote machen das Museum zu einem lebendigen Lernort für alle Generationen. Mit dieser Auszeichnung möchten wir auch das Engagement der Ehrenamtlichen würdigen, die unermüdlich daran arbeiten, die Geschichte der jüdischen Gemeinde zu vermitteln“, betonte Kulturstaatssekretär Jürgen Hardeck bei der Übergabe der Urkunde.
 

Was ist das Museum des Monats?

Die Auszeichnung „Museum des Monats“ wurde im August 2022 erstmalig vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz vergeben. Sie stellt eine Würdigung qualitätsvoller Museumsarbeit dar und ist mit 1.000 Euro dotiert. Ziel ist es, landesweit die Museumsarbeit kleiner und mittelgroßer Museen in den Fokus zu rücken. Ausgezeichnet werden Museen, die sich mit gelungenen Ausstellungsprojekten z.B. zur Orts-, Regional- oder Landesgeschichte, mit innovativen Vermittlungsideen, interessanten digitalen Angeboten, erfolgreichen Partizipationsprojekten, gelungenen Maßnahmen zur Umsetzung der Barrierefreiheit, außergewöhnlichem gesellschaftlichem Engagement, beispielhaften Projekten zum Sammlungserhalt oder zur Sammlungserschließung oder bemerkenswerten Projekten generationenübergreifenden bürgerschaftlichen Engagements hervortun. 

Der Museumsverband Rheinland-Pfalz trifft eine Vorauswahl unter den nichtstaatlichen Museen in Rheinland-Pfalz. Die Mindestanforderungen an ein Museum müssen erfüllt sein.  


Überblick aller ausgezeichneten Museen auf der Webseite des Museumsverbands Rheinland-Pfalz


Weitere Informationen zum Jüdischen Museum in der ehemaligen Synagoge Niederzissen