„Holz ist nur ein einsilbiges Wort, aber dahinter verbirgt sich eine Welt voller Märchen und Wunder.“
Mit diesem Ausspruch hat der ehemalige Bundespräsident Theodor Heuss den Hunsrückern wohl aus der Seele gesprochen, denn Holz bildet hier seit Jahrhunderten eine der wichtigsten Lebensgrundlagen. Es spielt in der Gemeinde Morbach auch heute noch eine herausragende Rolle. Die großen Waldflächen, der Holzreichtum und vor allem die beachtliche Konzentration von Holzindustrien und holzverarbeitenden Betrieben unterstreichen die Bedeutung des Rohstoffes für die gesamte Region. Das Hunsrücker Holzmuseum widmet sich diesem Thema in all seinen Facetten – entstanden ist ein Ort zum Staunen, Anfassen und Experimentieren.
Das Museum befindet sich in einer ehemaligen Elementarschule in Weiperath. Der klassizistische Bau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, der um die Jahrhundertwende einen Anbau erhielt, und das benachbarte Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert wurden nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten mit viel Liebe zum Detail restauriert. Mithilfe von EU-Mitteln aus dem LEADER-Programm, mit Landesmitteln und einem Eigenanteil der Gemeinde Morbach konnte die Einrichtung des Museums finanziert werden. Umbaumaßnahmen sowie Einrichtung des Museums wurden maßgeblich durch eine hohe Eigenleistung des Hunsrückvereins e. V. und der Weiperather Bürger ehrenamtlich unterstützt.
Entstanden ist kein herkömmliches Heimatmuseum, sondern ein Spezialmuseum zum Thema Holz, das mit allen Sinnen erfahrbar ist. Die Dauerausstellung legt ihren Fokus darauf, wie die Bewohner:innen des Hunsrücks seit Jahrhunderten bis heute mit und vom Rohstoff Holz leben. Die präsentierte Holzverarbeitung reicht dabei von den einfachsten Arbeiten wie dem Besenbinden bis zu diffizilen Tätigkeiten wie der Holzbildhauerkunst.
Das Museum ist kinderfreundlich gestaltet, hat mit seinen Mitmachstationen und dem Hunsrücker Museumscafé eine hohe Aufenthaltsqualität und bietet regelmäßig ein buntes Veranstaltungsprogramm etwa zum Internationalen Museumstag, zum Tag des offenen Denkmals, für Schulklassen, Kindergruppen und mehr. Seit einigen Jahren locken auch kleinere Sonderausstellungen zu regionalen Themen die lokale Bevölkerung erfolgreich ins Museum. Der Hunsrückverein Ortsgruppe Morbach e.V. hat von 2019 bis 2022 am Change Management-Projekt Museen im Wandel des Landes Rheinland-Pfalz teilgenommen, um sich auch in Zukunft den Herausforderungen, denen insbesondere kleine ehrenamtlich betriebene Häuser unterworfen sind, zu stellen.
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