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"Bildnis Irmgard Külz" wird aus dem Spendentopf des Museumsverbands restauriert

Das Bildnis Irmgard Külz, 1913 gemalt vom Münchner Maler Carl Kögel, wird mit finanziellen Mitteln aus dem Spendentopf des Museumsverbandes restauriert. Für dieses Gemälde engagieren sich Restaurierungspaten.

Die Fotos zeigen das Bildnis Irmgard Külz 2017 vor (Abb. 1) und 2021 nach einem durch die Flutkatastrophe entstandenen Wasserschaden (Abb. 2). Das Gemälde wurde der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler 2017 von der Autorin und Lyrikerin Beatrix Kefferpütz als Schenkung übergeben.

Das Bildnis ist für die Geschichte der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler bedeutend: Dargestellt ist die 11-jährige Irmgard Külz mit langen blonden Zöpfen und weißem Kleid auf einer Bank sitzend. In der rechten Hand hält sie einen bunten Strauß von Wiesenblumen, in der linken einen Sommerhut. Ihre helle Gestalt ist eingebettet in das natürliche Grün der Ahrlandschaft, die im Hintergrund zusammen mit dem Neuenahrer Berg zu erkennen ist.

Irmgard Külz war die Tochter der Schriftstellerin Emma Trosse (1863-1949) und des Arztes Constantin Külz (1869-1923). Dieser hatte mit der Klinik Külz das erste Sanatorium für Diabetiker im Heilbad Neuenahr gegründet. Der Ruf des Heilbades als Diabetesbad ist stadtgeschichtlich eng mit dem Namen dieser Klinik verbunden. Ihre Mutter Emma Trosse gehörte zu den ersten weiblichen Gasthörerinnen der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin. Sie war Lehrerin, Klinikleiterin und Autorin von wissenschaftlicher Literatur und Sachliteratur. Von großer Bedeutung sind ihre Beiträge zur Sexualwissenschaft, die Pionierarbeiten auf dem Gebiet der weiblichen Homosexualität darstellen. Später arbeitete sie in der Klinik ihres Mannes, veröffentlichte medizinische Abhandlungen und übernahm nach dessen Tod die Leitung der Klinik.

Die als Mädchen porträtierte Kunsthistorikerin Dr. Irmgard Quednow (1902-1961), geborene Külz, arbeitete mit an dem Buch Die Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler und untersuchte die Madonna in der St.-Marien-Kapelle Ahrweiler. Sie wurde mit einer Arbeit über Die Dekorative Architektur und die Plastik des 14. Jahrhunderts in der Stiftskirche Unserer Lieben Frau zu Oberwesel promoviert. Später übernahm sie die Leitung der Klinik von ihrer Mutter, während sich ihr Ehemann Dr. med. Erwin Quednow-Külz und später ihr Sohn Horst Quednow mit seiner Ehefrau Helene bis in die 1990er Jahre der erfolgreichen Behandlung der Diabetespatienten widmeten.

Informationen zum Künstler:

Carl Kögl (1873-1946) ist ein Künstler der renommierten Münchner Malerschule. Kögl wurde in München als Sohn eines Tapezierers geboren. Seine künstlerische Ausbildung ist ungeklärt. Bekannt sind Arbeiten von ihm im Münchner Raum und in der Hainichener Trinitätskirche sowie im dortigen Heimatmuseum. Durch seine Einheiratung in die weitverzweigte Familie Külz 1921 finden sich Spuren seines künstlerischen Schaffens auch in Bad Neuenahr im Ahrtal: Neben dem Bildnis der Irmgard Külz zeichnet er hier auch für die 1910/11 erfolgte Ausmalung über dem Hochaltar der Rosenkranzkirche verantwortlich.

Carl Kögl. Bildnis Irmgard Külz, 1913, Öl auf Leinwand, H. 98,5; B. 71 cm.

 


Schenkung für stadtgeschichtliche Sammlung | Blick aktuell (04.08.2017)


Carl Kögl: Bildnis Irmgard Külz | museum-digital


 

Bildnis Irmgard Külz vor der Flut, 2017.
©  Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler

Vor der Flut: Carl Kögl, „Porträt Irmgard Külz“, Öl/Leinwand, H.97,5 cm; B. 70,5cm, 1923, Inv.Nr. I/2784 aus dem Museum Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Carl Kögls Gemälde "Bildnis Irmgard Külz" nach der Flut.
©  Dimitri Scher

Die Fotos zeigen das Bildnis Irmgard Külz mit originaler Rahmung 2017 vor (Abb. 1) und 2021 nach einem durch die Flutkatastrophe entstandenen Wasserschaden (Abb. 2).